Der Pfau – Isabel Bogdan

"Der Pfau" von Isabel Bogdan

Isabel Bogdan erzählt in „Der Pfau“ eine ungewöhnliche Geschichte in einem ganz eigenen Stil. Amüsant und unterhaltsam.

Schon lange hat mich das Buch mit diesem auffälligen Cover angelächelt, immer wieder ist es mir im Internet begegnet. Und endlich habe ich zugegriffen und mich dieser durchaus ungewöhnlichen Geschichte gewidmet.

Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Die pragmatische Problemlösung durch Lord McIntosh setzt ein urkomisches Geschehen in Gang, das die Beteiligten an ihre Grenzen führt und sie einander näherbringt. Quelle

Bei „Der Pfau“ handelt es sich tatsächlich um einen sehr unterhaltsamen, amüsanten Roman. Jede Figur agiert auf ihre eigene Art und Weise und setzt damit (unfreiwillig) weitere Geschehnisse in Gang. Wie habe ich die Hunde (allen voran Mervyn), die resolute Köchin, die im Herzen unsichere Chefin und die McIntoshs ins Herz geschlossen. Gerne hätte ich noch mehr von ihnen gelesen. Andere Charaktere, allen voran die vier Banker, blieben allerdings recht blass. Selbst am Ende gelang es mir nicht, sie immer auseinanderzuhalten und ihnen die richtigen Eigenschaften zuzuordnen. Wer war noch gleich Andrew? Und wer war David? Wer von ihnen hatte Familie? Besonders zu Anfang hat mir die Männertruppe erhebliche Zuordnungsprobleme bereitet und auch nachdem ich so viel mit ihnen erlebt hatte, blieben sie seltsam charakterlos für mich. Zu Beginn hatte ich sogar überlegt, mir eine Liste zuzulegen und alles, was ich über die Herren erfahre, darin einzutragen.

Die Handlung ist tatsächlich verworren, jede Person hat einen anderen Wissensstand und sorgt mit falschen Annahmen für noch tiefere Verwirrungen. Eine solche Entwicklung der Geschehnisse muss man sich erst einmal ausdenken und das alles ausgelöst durch einen – leicht verrückten – Pfau, der der Geschichte zu Recht ihren Namen gibt. Dieses Verwirrspiel zu lesen hat mir tatsächlich viel Freude bereitet. Gleichzeitig wird die Geschichte noch durch einen sehr charakteristischen Schreibstil unterstützt, der auf direkte Rede verzichtet und sich besonders durch die zahlreiche Verwendung von Adverbien auszeichnet. Dabei liest sich das Buch aber immer locker und unterhaltsam.

Ich kann „Der Pfau“ nur weiterempfehlen für jeden, der Lust auf ein amüsantes Buch mit britischem Charme hat. Und ich würde gerne noch einmal die McIntoshs besuchen – vielleicht zu der anstehenden Silvesterfeier mit den Bakshis? Das würde mich sehr erfreuen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.