Ungewolltes Offline-Leben

Internetlos

Eines Tages bricht plötzlich das Internet ab. Ich habe die Störungshotline verständigt und mich geärgert, dass ich nun einige Tage offline sein werde. Dass es am Ende nicht nur ein paar Tage sondern gleich mehrere Wochen, ja sogar Monate sind, hätte ich nicht gedacht.

Ich war wirklich lange offline und habe in dieser Zeit meinen Blog sträflich vernachlässigt. Aber ich hatte tatsächlich wochenlang kein Internet – und auch jetzt surfe ich nur sehr langsam über einen Surfstick. Dabei ist in meinem Leben sehr viel passiert: Die Masterarbeit ist abgegeben, das Kolloquium hat stattgefunden. Ich habe einen Job gesucht und gefunden. Auch eine Wohnung habe ich organisiert. Außerdem habe ich die freie Zeit (die leider kürzer ausfiel als gehofft) genutzt, um einige Freunde in Deutschland zu besuchen. Nun arbeite ich seit zwei Wochen in Düsseldorf und lebe in einer neuen Wohnung. Zu gerne hätte ich das alles hier geteilt. Aber leider gab es keine Möglichkeit.

Das Lustige daran ist: Erfahrungsgemäß ist die Phase ohne Internet nach einem Umzug die Schlimmste. Aber nun bin ich so sehr daran gewöhnt, offline zu sein, dass es mich gar nicht so sehr stört. Stattdessen habe ich mein Leben nun daran angepasst: Die Facebook-App ist von meinem Handy verschwunden, weil sie am meisten Datenvolumen raubt. Nun reicht das mobile Internet, um die wichtigsten Sachen problemlos klären zu können. Morgens sehe ich fern, anstatt am Computer zu sitzen (ob das nun positiv ist, sei dahingestellt). Dadurch gucke ich abends sogar die Tagesschau! Und natürlich war ich erst mit dem Umzug beschäftigt und widme mich nun dem Auspacken. Da kriegt man das fehlende Internet einigermaßen kompensiert.

Dennoch fehlt mir einiges: Einige soziale Kontakte fallen durch das Offline-Leben etwas hintenüber und werden vernachlässigt. Das ist schade. Auch das „schnell mal googeln“ hat abgenommen. Und ja, mein ganzes Leben kreiste um mein Notebook – das führt zu einigen Veränderungen. Von dem ganzen Ärger, den ich mit meinem Internetanbieter hatte, möchte ich gar nicht erst anfangen. Mein Beschwerdebrief hat mittlerweile fünf Seiten.

Nun werde ich auf jeden Fall versuchen, den Blog regelmäßiger zu pflegen. Auch wenn es über den langsamen Surfstick durchaus Nerven kostet (Wartezeiten am Computer sind nicht mein Ding). Ich hoffe, dass ich auch bald „richtiges“ Internet bekomme. Auch wenn mein neuer Anbieter sich gerade ausschweigt. Irgendwie habe ich gerade kein Glück in solchen Dingen. aber dafür habe ich ganz viel Zeit für die Nach-Umzugsorganisation, die Nachbereitung der Masterarbeit, das Lesen, die Handarbeit … Das ist doch auch was Feines.

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