Mein Besuch auf der Leipziger Buchmesse 2017

Bücherstadt Leipzig: Die Buchmesse Leipzig blickt auf eine lange Tradition zurück. Und das Lesefest »Leipzig liest« bietet Privatbesuchern ein wunderbares Rahmenprogramm. Auch dieses Jahr war ich wieder unterwegs auf der Leipziger Messe, dieses Mal – anders als im letzten Jahre – in Begleitung einer Freundin.

Vorbereitungen

Unvorbereitet auf eine Messe gehen ist ein Fehler. Das habe ich mittlerweile herausgefunden, denn einige Messebesuche ohne Planung und infolgedessen mit blindem Herumirren habe ich schon hinter mir. Auch wenn es mühsam ist, lohnt es sich, das Messeprogramm einfach genau zu durchforsten. Insbesondere in Leipzig, wo es so viele Autorengespräche und Lesungen gibt. Es muss ja nicht alles festgelegt sein, aber ein paar Veranstaltungen, die die Tage strukturieren, sind nie verkehrt. Wichtig: Sie sollten sich nicht gegenseitig ablösen, denn um von einer Halle in die nächste zu gelangen, benötigt man etwas Zeit.

Übernachtung

Übernachtet habe ich in Halle an der Saale. Die letzten Jahre habe ich auch schon dort verbracht. Dieses Mal habe ich erstmalig eine tolle Wohnung über Airbnb gemietet. Das lief super und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Der Vorteil an Halle ist, dass es günstiger ist als Leipzig. Und auch Halle hat einiges zu bieten, hier kann man schöne Bars, Restaurants und Cafés entdecken. Der Nachteil besteht darin, dass die Züge überfüllt sind und es nicht so viele abendliche Buch-Veranstaltungen wie in Leipzig gibt.

Samstag

Der Samstag startete für mich gleich in einem Bereich, in dem ich mich gar nicht gut auskenne: Comics. Meine Begleitung wollte unbedingt ein Autogramm von Flix und so haben wir gleich früh morgens den Stand belagert. Man weiß schließlich nie, wie viele Leute dafür anstehen. Dabei habe ich unglaublich viele interessante Comics kennen gelernt. Es ist beeindruckend, wie toll diese kleinen Kunstwerke gestaltet werden und wie groß das Themenspektrum ist. Im Ernst: Am liebsten hätte ich den Stand leergekauft. Aber man muss sich ja beherrschen.
Ich habe mir aber einen Flix-Comic samt Autogramm mitgenommen – ich lasse mich immer gerne von neuen Sachen begeistern. Flix hat sich sehr viel Zeit für seine Fans genommen und war wirklich sympathisch. Vielen Dank für das kleine Gespräch an der Stelle!

Später war ich dann bei kleineren Verlagen im Programm stöbern. Auf einer Messe sieht man einmal, was es alles gibt. Und wie ihr anhand des Bücherstapels seht, habe ich auch einiges mitgenommen. Widerstand war zwecklos!

Besucht haben wir außerdem ein Gespräch mit Lesung von Noemi Schneider am taz-Stand. Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von Lesungen, aber Noemi Schneider hat gute Passagen aus ihrem Buch ausgewählt und diese wunderbar vorgetragen. Da hat man Lust aufs Buch bekommen. Also ist auch das bei mir eingezogen (samt Autogramm, auch wenn es nicht ganz einfach war, eins zu bekommen, weil die Bücher zwischenzeitlich ausverkauft waren).

Ein kleiner Geheimtipp war außerdem ein Besuch am Stand der Stadt Halle. Dort gab es Kaffee gegen einen Gutschein und die eigene Postleitzahl. Und eine Halloren-Kugel durfte natürlich nicht fehlen. Ein schöner Stand, um sich von dem Messetrubel zu erholen.

Den Tag haben wir schließlich bei er Stiftung Buchkust und der Ausstellung der schönsten Bücher der Welt ausklingen lassen. Auch hier gab es einige Schätze und tolle Gestaltungen zu entdecken.

Sonntag

Der letzte Messetag. Ich habe immer das Gefühl, dass am Sonntag gar nicht mehr soo viel auf der Messe los ist, vielmehr herrscht eine nostalgische Abreisestimmung. Wir waren am letzten Messetag auf Entdeckungstour. Los ging es mit dem Lesemarathon: Hast Du’s schon gelesen? bei der taz. Es lagen Bücher für Kinder und Jugendliche (und Erwachsene) in den verschiedenen Altersstufen aus. Da konnte ich nicht nur für meinen Neffen stöbern, sondern auch für mich selbst. Unter anderem habe ich hier das Buch Über uns der Himmel in Luft aufgelöst vom kunstanst!fter Verlag entdeckt und anschließend bei einer Tour zum Verlagsstand gekauft.

Danach ging es weiter zu Denis Scheck beim ARD. Bissige Kommentare und spannende Buchtipps gab es hier en masse, sodass wir eine amüsante halbe Stunde verbrachten. Anschließen erkundeten wir eine Fotografie-Ausstellung, die gleich hinter der ARD-Bühne versteckt war. Paper Dreams entführte in eine Welt voller Polaroid-Aufnahmen von Tomasz Gudzowaty. Die ganze Aufmachung war sehr beeindruckend und das Plädoyer für die analoge Fotografie mitreißend.


Anschließend haben wir uns die letzten Stunden mit Schlenderei in den Hallen und einem Besuch in der Kinderbuchhandlung vertrieben. So viele Programmpunkte hatten wir am Sonntag leider nicht und viele sind auch spontan ausgefallen. Leider erging es so auch dem Gespräch mit Takis Würger zu Der Club, das ich am Samstag unbedingt mitnehmen wollte.

Alles in allem war es aber eine tolle Messe, bei der ich ganz neue Facetten in der gedruckten Welt entdeckt habe. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert